Historie – Geschichte des Whisky

Ursprung Whisky

Whisky ist im Prinzip nichts anderes als gebranntes Bier. Durch die Erfindung der Destillation konnte man auch aus Getreide Alkohol gewinnen. Die Destillation wurde vermutlich vor über 5000 Jahren in Mesopotanien erfunden. Von dort gelangte sie in den zentral- und vorderasiatischen Raum, wo man Parfüm und Medizin aus Alkohol gewann. Auch der Begriff Alkohol stammt aus dieser Region. Im arabischen wurde aus dem Wort al-kuhl in vielen Sprachen der Begriff Alkohol abgeleitet.

Wer tatsächlich als erstes Whisky gebrannt hat, kann nicht eindeutig nachgewiesen werden. Bereits vor rund 10.000 Jahren wurde wohl das erste Bier gebraut. 1000 n. Chr. wurde zum ersten Mal im größeren Stil Alkohol destilliert. Und im Mittelalter kam die Kunst der Destillation nach Europa, wo sie zum Teil verbessert wurde und durch Mönche verbreitet worden ist.

Die Geschichte vom Whisky
Die Geschichte vom Whisky

Christliche Mönche haben im 5. Jahrhundert begonnen das Land der Kelten zu missionieren. Sie brachten Gerätschaften und Wissen über die Destillation nach Irland und Schottland. Ob in Irland oder Schottland der erste Whisky gebrannt worden ist, konnte bis heute nicht nachgewiesen werden. Die erste wasserklare destillierte Flüssigkeit wurden dort lateinisch aqua vitae oder gällisch uisge beatha, Wasser des Lebens genanant. Durch die Ausbreitung von Klöstern verbreitete sich auch das Wissen über das Brennen von Alkohol in dieser Region. Viele Klöster betrieben einen Gasthof, wo sie alkoholische Getränke ausschenkten.

Der erste Beleg für eine Whiskyproduktion stammt aus dem Jahre 1494. In schottischen Steuerunterlagen wurde der Benediktiner-Mönch John Cor aus dem Kloster Lindores erwähnt, daß er in der schottischen Hauptstadt Dunfermline 8 Bollen Malz gekauft hat. Das waren ca. 500 Kilogramm Malz. In den Unterlagen ist auch vermerkt, daß John Cor den Kauf auf Anweisung des Königs James IV machte, um damit Lebenswasser innerhalb einer Frist herzustellen. Danach entstanden die ersten privaten Destillerien. Schottische Clans produzierten Whisky für den Eigengebrauch. Da die Engländer den gälischen Begriff uisge beatha nicht richtig verstanden oder aussprechen konnten, entstand daraus das heutige Wort Whisky.

Als Amerika besiedelt wurde, versuchten Briten und Iren dort Whisky aus Gerste herzustellen. Da diese im dortigen Klima schlecht wuchs nahm man Roggen (Rye) und Weizen (Wheat) zum vergären. Die ersten Brennereien auf dem neuen Kontinent entstanden in Maryland, Pennsylvania und Virginia

Steuern und Legalisierung von Whisky

Die erste nachgewiesene Brennlizenz wurde im Jahr 1608 in Irland von König James I erteilt. Die Lizenz wurde für die Grafschaft Colrane bzw. Grafschaft Antrim erteilt. In der heutigen Region befindet sich der Firmensitz der irischen Brennerei Old Bushmill. Diese wurde allerdings erst im Jahr 1784 gegründet

Seit 1643 wird in Irland und seit 1644 in Schottland Whisky besteuert. Das hat Schwarzbrenner und Schmuggler nicht davon abgehalten weiterhin unversteuerten Whisky zu produzieren. Aus diesem Grund wurden 1661 in Irland und 1707 in Schottland die Produktion von Whisky verboten. Eine Produktion war nur noch mit einer staatlichen Lizenz zulässig. In den Folgejahren gab es zahlreiche blutige Auseinandersetzungen zwischen Steuereintreibern und Schmugglern. Knapp 200 Jahre hielt der Widerstand gegen die Besteuerung von Whisky an.

Auch in Amerika wurde 1794 Whiskey besteuert. George Washington führte die Whiskey-Steuer ein. Viele Brenner waren gegen diese Besteuerung und zettelten in Pennsylvania die Whiskey-Rebellion an. Diese wurden von einer 13.000 Mann starken Armee unter Henry Lee III niedergekämpft. Die Whiskybrenner zogen danach nach Westen in die Staaten Kentucky und Tennessee, wo heute noch die größten Whiskey-Produzenten der USA ihren Hauptsitz haben.

1822 wurde in Schottland das Steuerrecht durch das Gesetz über die illegale Destillierung vereinfacht. Allerdings wurden die Rechte der Großgrundbesitzer gestärkt und es kam zu Unruhen. 1823 wurde das Gesetz überarbeitet. Gegen 10 Pfund Gebühr plus einen festen Steuerbetrag pro Gallone wurde die Whisky Herstellung offiziel zugelassen. Auch die Mindestgröße für die Brennblase wurde auf 40 Gallonen festgelegt. Durch diese neue Gesetzgebung wurde die legale Herstellung von Whisky rentabler. In den ersten Jahren der neuen Gesetzgebung verschwanden die meisten illegalen schottischen Brennereien. The Glenlivet war die erste Brennerei, welche nach dem neuer Gesetzgebung baute. Die neue Gesetzgebung führte zur stärkeren Verbreitung von Whisky auf den Britischen Inseln.

Industriealisierung von Whisky

Robert Stein meldete 1826 das Patent zum still distilling an. Damit konnte auch ungemälztes Getreide gebrannt werden. 1832 verbesserte der Ire Aeneas Coffey das Verfahren. Mit diesem Brennverfahren kann ein reineres Destillat hergestellt werden.

Der Schotte Andrew Usher junior produzierte 1856 den ersten Blended Whisky. Andere Whisky-Händler mischten andere Kornbrände als Blend zum Whisky. Durch die Reblausplage wurden ab 1850 viele Rebstöcke in Europa vernichtet. Wein, Cognac und Brandy wurden sehr knapp. Die Folge war ein Boom beim Whisky.

1920 bis 1933 legte die Prohibition in den USA den Großteil der Whisky-Hersteller lahm. Die meisten Brennereien mussten schließen. Nur wenige überstanden diese schwierige Phase. Nicht nur in den USA, auch in Schottland schloßen zahlreiche Brennereien. Die Prohibition überstanden überwiegend größere Unternehmen, welche heute als Konzerne weltweit ihren Whisky vertreiben.

In den letzten Jahrzehnten hat sich die weltweite Whisky-Wirtschaft stark verändert. Meist gehören Traditions-Hersteller zu Getränke- und Lebensmittelkonzernen. Privat geführte Unternehmen oder unabhängige Produzenten sind inzwischen die seltene Ausnahme. Dennoch gibt es noch einige solcher Individualisten, welche erfolgreich Nischen in der Whiskywelt füllen.

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